Copyright by Jonas Martin Schneider, CH-2012
Ihr seid wütend! Ihr seid aufgebracht! Ihr wollt, dass endlich etwas ändert!
Auch ich bin wütend und aufgebracht. Auch ich will, dass endlich etwas ändert!
Gemeinsam können wir etwas verändern. Und nur gemeinsam. Ich allein kann nichts tun. Ich brauche euch!
Ich brauche die Mutter, die ihr Kind zu einem gerechten Menschen erzieht. Ich brauche den Vater, der ihm zeigt, dass Liebe mehr bewirkt als Hass. Ich brauche das Kind, das seine Eltern überholt und bereit ist, alte Vorstellungen über Bord zu werfen; zu neuen Ufern aufzubrechen.
Ich brauche euch alle! Wir können unsere Zukunft in die Hand nehmen – aber nur gemeinsam.
Jedes System ist nur so gut wie die Menschen, die darin leben. Du entscheidest, wie du mit deinem Nächsten umgehst, der dir Unrecht angetan hat. Du entscheidest, wie du mit deinem Vorgesetzten redest, der dich schlecht behandelt hat. Du entscheidest, ob du jene um Verzeihung bittest, denen du Leid zugefügt hast. Du bist verantwortlich. Du, Arbeiter, Chefin, Bedienstete, Hausherr, Handwerkerin oder Beamter.
Wenn du denkst, die anderen sollen zuerst, dann wirst du nie dein Glück finden. Wenn du denkst, das System funktioniere nicht, wirst du nie dein Glück finden. Wenn du denkst, die Herrschenden sollen es richten, wirst du nie dein Glück finden.
Wenn ihr einen neuen Präsidenten wählt, dann erwartet nicht, dass alles anders wird. Wie soll er das auch bewerkstelligen, wenn ihr nicht den Grundstein dazu legt? Ihr seid das Volk! Ihr seid das Fundament des Hauses, das wir bauen können. Ein Haus bauen dauert lange – ein Land bauen noch viel länger. Niemand kann von uns erwarten, dass wir von Anfang an alles recht machen. Niemand kann von uns erwarten, dass wir fehlerfrei sind – wir sind es nicht. Aber wir alle können uns bemühen! Ich möchte mich bemühen! Für euch. Für uns alle.
Ihr wählt jenen Menschen zu eurem Präsidenten, der euch am meisten verspricht. Versprechen geben Hoffnung! Hoffnung dass alles besser wird. Jene Versprechungen klingen süss, aber sie können nicht gehalten werden. Ich kann euch nichts versprechen. Keine Sicherheit, keine Arbeitsplätze, keine bessere Zukunft. Ich kann euch nur versprechen, dass ich nach meinem besten Wissen und Gewissen für euch regiere. Nicht für Konzerne, Interessengruppen oder Aristokraten. Ich möchte an alle denken.
Wenn die Wahl vorbei ist, und ein anderer gewinnt, dann werdet ihr sagen: Jetzt wird alles besser! Und nach zwei Jahren werdet ihr an meine Worte denken. Wenn ihr mich wählt, werdet ihr nach der Wahl sagen: Da ist einer, der denkt an uns! Und wir helfen ihm mit, unser Land neu zu gestalten. Langsam. Schritt für Schritt. Und nach zwei Jahren werden wir Bilanz ziehen können und sehen, was wir gemeinsam erreicht haben und was es noch zu tun gibt. Und es wird noch viel zu tun geben!
Ich will nicht Präsident werden, weil ich Macht will, oder Geld – nein. Ich werde euch führen, weil es getan werden muss. Ich kandidiere nicht aus eigenem Interesse heraus, sondern weil ihr mich darum gebeten habt. Menschen von der Strasse, in Briefen, gute Freunde, ja sogar einige Feinde. Lange habe ich mit mir selbst gerungen, habe mich gefragt: Kann ich das? Und meine Antwort lautet: Ich weiss es nicht. Aber ich werde mich bemühen – wie wir alle uns bemühen müssen, um die kommenden schweren Zeiten zu meistern. Um gestärkt aus ihnen hervorzugehen. Durch die Dunkelheit will ich euch vorangehen und euch eine Laterne anzünden.
Ich möchte ein ehrlicher Präsident sein. Deshalb sage ich euch: Ich bin nur einer, aber ihr seid Millionen! Wenn jemand etwas bewirken kann, dann ihr! Ich kann bloss versuchen, euch den Weg etwas einfacher zu machen. Doch er wird schwer bleiben und nur mit vereinten Kräften werden wir ans Ziel kommen.
Wenn ihr gemeinsam mit mir diesen Weg beschreiten wollt, dann schreibt meinen Namen auf euren Zettel. Wenn ihr den Sprung ins kalte Wasser wagt, dann schreibt meinen Namen auf euren Zettel. Wenn ihr bereit seid, alle für alle, am Guten zu arbeiten, dann schreibt meinen Namen auf euren Zettel.
Ich danke euch!